Verhütung, Verhütungsmethoden
Verhütung ist etwas sehr individuelles. Der Empfängnisschutz vor ungewollter Schwangerschaft soll möglichst sicher und ohne Nebenwirkungen sein. Die heute verfügbaren modernen und effektiven Verhütungsmethoden bieten Mädchen und Frauen sexuelle Freiheiten. Damit können sie sich zuverlässig vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen und ihre Zukunft besser planen als frühere Generationen. Für welches Verhütungsmittel sich die Frau oder das Paar entscheidet, hängt von verschiedenen Kriterien und persönlichen Gegebenheiten ab. Die ''Pille'' gehört zwar immer noch zu den beliebtesten Verhütungsmethoden, wird aber von vielen Frauen nicht vertragen oder aus anderen Gründen abgelehnt. Als Alternative stehen heute moderne, hormonfreie Methoden für eine sichere und einfache Empfängnisverhütung zur Verfügung.
 
Verhütungsmittel: Wo ist der Unterschied?
Hauptsächlich unterscheidet man zwischen: mechanischen Verhütungsmitteln, chemischen Verhütungsmitteln, hormonellen Verhütungsmethoden und operativer Verhütung. Daneben gibt es noch die gemischten Formen der Verhütung wie mechanisch-chemische Methoden (Kondome mit Spermiziden, Femidom, Diaphragma etc.), die hormonfreie Verhütung mit der Kupferkette oder die Spirale. Dank moderner Methoden der Empfängnisverhütung sinkt die Angst vor ungewollten Schwangerschaften und mit der grossen Auswahl an Möglichkeiten können die Frau oder der Mann die für sie stimmige Methode zur Geburtenkontrolle wählen. Einziger gemeinsamer Nachteil aller Methoden ausser dem Kondom und Femidom: Kein Schutz vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten.
 
Zuverlässigkeit und Einfachheit in der Anwendung der Verhütungsmethode
Um eine geeignete Entscheidung zu treffen, müssen verschiedene Kriterien beachtet werden. Dazu gehören vor allem die Zuverlässigkeit der Verhütungsmethode, die Einfachheit der Anwendung sowie die Nachteile und Risiken des Verhütungsmittels. Die augenblickliche Lebenssituation, das Alter, ein allfälliger späterer Kinderwunsch sowie der gesundheitliche Zustand müssen mit berücksichtigt werden. So können in der Pubertät oder in den Wechseljahren natürliche Verhütungsmethoden beispielsweise nur bedingt empfohlen werden. Natürliche Verhütung wie Temperaturmessungen oder Beurteilung der Schleimstruktur verlangen ein hohes Mass an Disziplin und einen stabilen Menstruationszyklus, was in beiden Altersperioden nicht immer gewährleistet ist. Hormonelle Verhütung mit Pille, Pflaster, Hormonring, Spritzen oder Hormonspiralen sind häufig angewendete und zuverlässige Methoden zur Verhütung. Viele Frauen vertragen die Pille jedoch nicht oder lehnen aus persönlichen Gründen eine Verhütung mit Hormonen ab. Untersuchungen in Europa und den USA zeigen, dass die Hälfte der Frauen bereits innerhalb des ersten Jahres nach Verhütungsbeginn die Pille wieder absetzt.
 
Hormonfreie Langzeitverhütung
Die so genannte intrauterine Verhütung mit der hormonfreien Spirale und der Kupferkette ist noch nicht so sehr verbreitet. Dabei hat die intrauterine Verhütung (IUP oder IUS) klare Vorteile gegenüber anderen Verhütungsmethoden: Die Kupferkette zum Beispiel kommt ohne Hormone aus und ist in der Anwendung denkbar einfach. Nach dem Einsetzen durch eine(n) Gynäkologin/en kann sie für die nächsten fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben. Lang wirksame Verhütungsmittel eignen sich insbesondere für Jugendliche, da sie einen grossen Anteil der Frauen mit unerwünschten Schwangerschaften ausmachen. Angepasste intrauterine Methoden sind für junge Frauen besonders geeignet, da der Innenraum der Gebärmutter noch relativ klein ist.
 
Gebärmutterkrebs: Hormonelle Verhütung kann schützen
Das Verhütungsmittel ''Pille'' ist in den letzten Jahren eher in Negativschlagzeilen erschienen. Umso erfreulicher, dass ihr – nebst dem sicheren Schutz vor Schwangerschaft – noch eine andere positive Wirkung zu zuschreiben ist, wie Wissenschaftler der University of Oxford berichten.
Moderne Verhütungsmittel: Höheres Thromboserisiko als ältere ''Pillen''
Neuere kombinierte Verhütungsmittel stehen im Verruf, das Thromboserisiko zu erhöhen. Britische Forscher untersuchten im direkten Vergleich einzelne Präparate auf das Thromboserisiko hin.
Schwangerschaftsverhütung: Antibabypille verändert Hirnareale
Mittels Magnetresonanztomographie (MRT) untersuchten Forscher bestimmte Hirnareale bei Frauen, die zur Schwangerschaftsverhütung die Pille einnahmen, und stellten dabei einige Veränderungen fest.