Organsystem
Als Organsystem bezeichnet man eine funktionell zusammen gehörende Gruppe von Organen. Als Synonym für „System“ hat sich der Begriff „Apparat“ eingebürgert. Diese Gruppierung ist Grundlage der „Systematischen Anatomie“. So werden zum Beispiel zum Verdauungssystem (oder Verdauungsapparat) alle Organe zusammengefasst, die der Aufnahme (Lippen, Mundhöhle), der Zerkleinerung (Zähne), dem Transport (Speiseröhre), dem enzymatischen Aufschluss und der Resorption der Nahrung (Magen-Darm-Trakt, Leber, Bauchspeicheldrüse) sowie der Ausscheidung (Rektum, Anus) nicht verwertbarer Restprodukte dienen.
 
Diese Einteilung berücksichtigt nicht, dass es zahlreiche Überschneidungen und Wechselwirkungen zwischen den Organsystemen gibt, also kein Organsystem unabhängig von den anderen agiert. So wird das Verdauungssystem durch Gefäße mit Blut versorgt (Herz-Kreislauf-System), durch Nerven gesteuert (Nervensystem), die Kotabgabe wird durch die Bauchmuskeln unterstützt (Bewegungsapparat). Darüber hinaus spielt es eine Rolle bei Abwehrvorgängen und ein Teil der resorbierten Nährstoffe wird über Lymphe abtransportiert. Ein weiteres Problem bei der Gliederung in Organsysteme sind Mehrfachfunktionen. So hat z. B. die Leber vielfältige Funktionen und könnte zu mehreren Organsystemen gerechnet werden. Zum Nervensystem im weiteren Sinne gehören auch die Sinnesorgane.
 
Beim Menschen unterscheidet man folgende Organsysteme
Nervensystem
Hormonsystem
Herz-Kreislauf-System
Atmungssystem
Verdauungssystem
Urogenitalsystem Harnsystem
Geschlechtssystem
Stütz- und Bewegungssystem              
Skelett
Muskulatur
Haut
Immunsystem
 
Krankheiten
Ob Allergie, Meningitis oder Arthrose - die Zahl der Krankheiten, die die einzelnen Organsysteme befallen können, ist groß und umfasst das gesamte Spektrum. Durch das enge, fast immer übergreifende Zusammenspiel der Systeme ist es nahezu ausgeschlossen, dass eine Erkrankung nur als singulärer Vorfall auftritt. Der Schnupfen beschränkt sich nicht nur auf die Nase, sondern beeinträchtigt den Atmungsapparat. Eine Immunschwäche hat Auswirkungen auf den gesamten Körper. Und eine Arthrose spielt sich nicht nur im Knie ab, sondern zieht Knochen, Muskeln und Sehnen in Mitleidenschaft. Quelle: http://symptomat.de/Organsystem#Krankheiten
 
Endokrines System
Als Hormonsystem werden verschiedene Signalstoffe absondernde Zellen und inkretorische Drüsen zu einem Organsystem zusammengefasst, das über Hormone unterschiedliche Stoffwechselvorgänge und Organfunktionen im Körper eines mehrzelligen Organismus reguliert. Hormone sind Botenstoffe, die unmittelbar auf Nachbarzellen in der Umgebung parakrin einwirken oder ihre Zielzellen erreichen, nachdem sie endokrin in den Blutkreislauf abgegeben wurden.
 
Zum endokrinen System (altgriechisch ἔνδον endon ‚innen‘; κρίνειν krinein ‚trennen‘, ‚absondern‘) gehören neben den verschiedenen endokrinen Drüsen auch verstreut liegende endokrine Zellen in Herz, Niere, Leber, Magendarmtrakt, Thymus, Gehirn und anderen Organen. Hormone entfalten als extrazelluläre Signalstoffe nur eine Wirkung, wenn in der Zellmembran oder dem Zytosol einer Zelle spezifische Hormonrezeptoren vorliegen, von denen ausgehend das Signal in jeweils zelltypische Effekte überführt wird. Erkrankungen des Hormonsystems oder Endokrinopathien beschäftigen das medizinische Fachgebiet der Endokrinologie.